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Hans-Jürgen Zwiefka

Die komödiantische Ausrichtung von Hans-Jürgen Zwiefka zeichnete sich bereits in der Schulzeit ab. Die Lehrer eines traditionsreichen Gymnasiums in Moers revanchierten sich: Zunächst gab es Strafarbeiten für sein clowneskes Verhalten. Er machte trotzdem weiter mit seiner genauen Beobachtung und Imitation der Körpersprache seiner Lehrer. Bei der Abiturfeier parodierte er sogar die Lehrer. Aber die nahmen es niederrheinisch locker. Endgültig ins Rollen kam der Theaterzug dann während des Studiums: Er schnupperte erstmalig Bühnenluft als Mitglied der Theatergruppe der Pädagogischen Hochschule Bonn. In der Internationalen Tanzwerkstatt Bonn entdeckte er seine Begeisterung für den Tanz, besonders den Afro-Tanz. Mehr als das oft intellektuelle Sprechtheater begeisterte und faszinierte ihn die Pantomime mit ihren archaischen Elementen. Nach abgeschlossenem Lehramtsstudium (Fächer: Kunst, Mathematik) arbeitete er als Lehrer. Aber mehrjährige Beurlaubung und spätere Teilzeitbeschäftigung sorgten für ausreichenden Raum seines künstlerischen Schaffens. Er konnte seine Begeisterung für die vielseitigen Möglichkeiten der Pantomime in Bühnenauftritten als Solo-Pantomime ausleben, beim Straßentheater u. a. in Südfrankreich oder auch durch Walk Acts in verschiedensten Rollen. Einige Sommer lang verunsicherte er das Publikum als Animationskünstler im Panoramapark Sauerland, eine wunderbare Gelegenheit zum Ausprobieren neuer Ideen. In Siegburg formierte er eine feste Pantomime-Truppe und erarbeitete mit ihr mehrere abendfüllende Programme. Dabei stand der Wunsch im Vordergrund, Geschichten nicht mit Worten, sondern mit dem Körper zu erzählen, das Publikum mit Dramatik und Komik zu berühren.

Es lag für ihn eine starke Motivation darin, eine vage Anfangsidee auszuformen und mit einem spielfreudigen Ensemble in der Form des Pantomimen-Theaters zu verwirklichen. Im gleichen Zeitraum verfasste er drei Fachbücher zur Pantomime, veröffentlicht im Verlag Aragon/Moers. Für verschiedene Institutionen führt er regelmäßig Kurse und Workshops durch, viele davon in der Lehrerfortbildung und mit Schülern. Denn die Arbeit mit Kindern hat ihre eigene Ausstrahlung. Als Erwachsener kann man viel von ihnen lernen, vor allem was Spontanität und Spiellust betrifft.

  

Lieferbare Bücher:
Pantomime – Ausdruck – Bewegung
Ausdrucksstarkes Pantomimen-Theater – Aus der Praxis für die Praxis